Seetaler Alpen
Hier sagen sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ … im wahrsten Sinne des Wortes: Das sind häufig die einzigen Spuren, die man rund um die romantische Holzhütte in den Seetaler Alpen entdecken kann. Die pittoreske Hütte ist eingebettet in die Gemeinde Obdach im Bezirk Murtal/Steiermark. Bei schönem Wetter hat man einen freien Ausblick bis auf die Schutzhütte des Zirbitzkogel, dem höchsten Gipfel der Region. Eine sowieso schon bestechend schöne Natur rundherum – bei den Mengen an Schnee der letzten Tage wirkt die Hütte noch idyllischer als sie es ohnehin schon ist. Sie steht auf einem Sonnenplateau und bekommt im Idealfall den ganzen Tag Sonnenstrahlen ab. Wir sind zu Gast bei einer Steirischen Familie, die dieses Kleinod aus dem Familienbesitz der Tante vor ein paar Jahren übernommen und gründlich renoviert hat. Der gemütliche Hüttencharakter ist dabei perfekt erhalten geblieben.
28. Januar 2021
1941 wurde das Haus erbaut und im Oktober 2016 hat es dann den Besitzer gewechselt. Die Herausforderung, den Hüttencharakter zu erhalten und trotzdem die Bedürfnisse der heutigen Zeit zu erfüllen, ist immer groß … und ist hier großartig gelungen. Der Originalofen ist das Herzstück des Idylls und geht über 2 Räume. Er heizt das Wohnzimmer vom Erdgeschoß aus und findet sich in einem der beiden Schlafzimmer wieder. Die Hütte ist strombetrieben, daher ist der Ofen nicht die einzige Wärmequelle – aber er könnte das ganze Haus beheizen. Neben dem Kachelofen im Wohnzimmer hängt der Original-Luster an der Decke. Er stammt noch aus der Zeit der Erbauer. Der Gegensatz zwischen Geerbtem und Neuem wird plakativ an den Infrarot-Panelen neben der Originalvertäfelung um den Eßtisch… Kaum sichtbar, aber auch dadurch ist die Hütte in der Jetzt-Zeit angekommen.
Ausgestattet ist die Sitzecke mit „Leichtfried Loden“ als Kissen und Bezügen. Der Kontrast Alt/Neu macht sich auch auf dem Tisch bemerkbar: Das wunderschöne englische „Wedgewood“ Geschirr wird mit „Leitner Leinen“ kombiniert….. Kontrast, der belebt. Alte Designerstühle von Michael Thonet runden das Bild um den Esstisch ab.
Auch die Küche ist neu eingebaut, hell und chic und spiegelt in der wunderschönen alten Hütte sehr die Jetzt-Zeit wider. Das Bad ist auch neu und aus einem ehemaligen Lagerraum entstanden. Hier wurden die Zirbenkästen belassen, aber natürlich die Dusche und das Waschbecken neu gemacht. Den Bogen spannt der alte Lederturnball, der jetzt dekorativ unter dem Waschbecken liegt: Mit ihm hat der Großvater des Hauses noch seine Turnübungen gemacht.
Wunderschön ist auch der umlaufende Balkon im ersten Stock. Herrlich, weil von überall her die Sonne auf die Hütte scheint und man sie dadurch bestens auskosten und an verschiedenen Plätzen genießen kann. Bei der Renovierung wurde die Hütte außen mit Fichtenholz vertäfelt. Rundherum ein Idyll – nicht nur für Fuchs und Hase.
Fotos: Bettina Futter
Text: Mag. Catherine Teufelberger