Roland Singer

Roland Singer hat nach dem Erwerb der Firma Rösel Stellschrauben, wie die Neugestaltung der Etiketten, der Homepage und der Verpackung der Produkte angepasst, nicht aber das an sich gut laufende Rad neu erfunden. „Ich habe das bestehende Sortiment um Chili-, Trüffel- und die vegane Mayonnaise, die auf Soya-Basis produziert wird, erweitert. Den Bestand der Mayonnaisen habe ich ansonsten belassen,“ erklärt der Geschäftsmann. Und einen neuen Produktionsstandort für seine Produkte hat der Wiener bei Übernahme der Produktion gesucht und sofort im neunten Wiener Bezirk gefunden. Dabei ist die hausgemachte Gemüsemayonnaise mit ihren kleingeschnittenen Gurken und den frischen, sanft gekochten Karotten besonders aufwendig.

Alle Rösel Produkte werden mit größter Sorgfalt, ohne künstliche Geschmacksverstärker, ohne Konservierungsstoffe (außer denen, die in Vorprodukten verwendet werden) und mit ausschließlich frischen Eiern von Freilandhühnern hergestellt – wie aus dem Kochbuch der Großmutter. „Meine Produkte sind wie der Maßanzug der Firma Knize, die Fertig-Mayonnaisen im Supermarktregal sind wie die „H&M“-Ware“, erklärt Singer und zeichnet sofort das Bild fertig. „Es ist wie ein maßgeschneiderter Anzug gegen ein Kleidungsstück von der Industrie; dazwischen liegen Welten.“

Passend zu einem neuen Berufsfeld, das sich Roland Singer im Pensionsalter mit viel Energie erarbeitet, hat er sich auch ein Büro eingerichtet, das so manchen Mann wieder zu einem Buben machen und vor Neid erblassen lassen würde: Genauer gesagt sind es eigentlich zwei Altbauwohnungen im 9. Bezirk, die der findige Geschäftsmann durch das Herausbrechen von Wänden verbunden und ausschließlich mit Gegenständen eingerichtet hat, die ihm etwas bedeuten. So findet sich dort eine Richard Strauß Sitzgarnitur von den Schwiegereltern zur Hochzeit geschenkt, ein Flipper, ein „Shoot the Bear“ und eine Musikbox, die alle noch funktionieren und im Gebrauch sind. An den Wänden hängen Holzwerbetafeln aus den 40er Jahren, Bilder von Oldtimern, deren Liebhaber er ist, und ein Singer-Fahrrad wegen der Namensgleichheit über der Bar.

Unser Weihnachtstisch ist dieses Jahr auch fast nostalgisch gedeckt, da auf dem Tisch in seinem Büro das Porzellan der Großmutter seiner Mutter, also Singers Urgroßmutter, gedeckt ist. Damals hat die Familie Singer das Porzellan nur zu Weihnachten verwendet: „Für mich eine echte Kindheitserinnerung,“ wie Roland Singer gesteht. Auch die Kristallgläser auf dem Tisch erleben im Moment eine echte Renaissance: Wir haben die Champagnergläser mit dem köstlichen Shrimps-Cocktail gefüllt, der natürlich mit der Cocktailsauce der Delikatessen Manufaktur Rösel angemacht wurde. Ansonsten ist der Tisch klassisch mit Eukalyptus und Amaryllis dekoriert sowie mit Granatäpfeln und echten Tannenzapfen. Es passt dazu, dass auch seine Vorfahren eingerahmt auf den weihnachtlichen Tisch schauen.

„Die Dienstleistungen meines vorherigen Unternehmens, der Gebäudereinigung, verkauft man gegen den Strom: Man will sie nicht, aber man braucht sie. Mit der Mayonnaisen-Produktion wollte ich den umgekehrten Weg gehen und etwas anbieten, das man nicht kaufen muss, aber jeder will,“ erklärt Roland Singer mit einem Augenzwinkern. Wir finden, die Qualität und der Geschmack der Produkte spricht für sich!

Einfache Rezepte für Genießer:

1. „Rösel top Cocktailsauce“ mit Annanasstücken, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und einem Schuß Cognac vermischen; dann über gekochte Shrimps geben
2. Schinkenblätter mit „Rösel top“ Gemüsemayonnaise bestreichen und einrollen; mit Salat Schinkenröllchen servieren
3. Lauwarmes Roastbeef mit Trüffelmayonnaise servieren – ein Traum!