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Marie Therese Wolf

25. April 2017

Wo lebt man als kreative Österreicherin mit amerikanischem Mann, den man in Tokyo kennengelernt hat? Diese Frage hat die Schmuck-Designerin Marie Therese Wolf für sich mit „Mailand“ entschieden. Dort ist die Familie in der Nähe vom Castello am Arco de la Pace in eine großzügige Wohnung gezogen und hat sich ein cooles, wohnliches und inspirierendes Refugium geschaffen. Eine Wohnung mit viel Kunst und (trotzdem) praktischen Lösungen: Marie Therese Wolf hat ein Händchen für Schmuckdesign wie auch Inneneinrichtung. Am Rande der Mailänder Modemesse haben wir sie besucht und laden dort – abseits von Menschengetümmel und hektischem Treiben – unsere Batterien auf: wir erleben Kreativität und Gemütlichkeit in Einem und sind begeistert!

Diese Wohnung im Zentrum von Mailand haut uns um: Dass Marie Therese Wolf Fotokunst sammelt ist hier nicht zu übersehen; aber dass sie diese modernen Bilder mit Möbeln und Lampen aus den 60er Jahren mischt, schafft ein tolles Spannungsverhältnis. Schon beim Eintreten sind wir begeistert von der Zusammenstellung und davon, wie konsequent die Österreicherin diesen Stilmix in ihrer Wohnung durchzieht.

Im hellen, zweigeteilten Wohnzimmer lebt die gebürtige Wienerin ihr Faible für Einrichtung aus den Sixties in Form von Lampenklassikern wie dem Sputnik- oder dem Verner-Panton-Luster und den Panton-Sesseln aus. Die gemütliche Couch macht das Ambiente wohnlich und gibt ihm Linie. Dieses Spannungsfeld aus Stilmix, Helligkeit und Ordnung lädt zum Wohlfühlen und Verweilen ein.

Der marmorierte Ohrensessel von Maurizio Galante ist ein Hingucker.

„Ich entwerfe seit 2014 Schmuck,“ erzählt die Wahlitalienerin Marie Therese. Die energiegeladene  Mutter zweier Mädchen  arbeitet als Consultant für einen Telekommunikationsdienstleister.  Mein Schmuckdesign würde ich trotzdem nicht aufgeben.“

Marie Therese kreiert ihren Schmuck aus Plexiglas, erhitzt den Kunststoff erst, formt ihn und lässt ihn dann erkalten. Das macht ihren Schmuck besonders und sehr dekorativ. Aber die Designerin arbeitet auch mit Silber und Gold – sogar Treibholz baut sie in ihre Kreationen ein.

Konsequent setzt sich der Stilmix auch im Esszimmer fort: Hier ergänzen sich Baleri-Stühle  und ein Glasluster aus den 60er Jahren. An der linken Seite, noch in der Bibliothek, steht ein Baukasten des kubischen Regals von Baleri. Die Schmuckdesignerin stellt hier auch ihre Neuheiten hinein.

Eines der vielen Highlights in ihrer Mailänder Wohnung ist die Küche: Kreativ und unglaublich praktisch. Hinter der goldenen Wand in ihrem Esszimmer – alle Wände in der Wohnung sind sonst in unterschiedlichen Grautönen gestrichen -  befindet sich eine „versteckte“ Küche mit Wasserkocher und Kaffeemaschine.

Die eigentliche Küche ist dahinter und ein richtiges Glanzstück:  Grüne, glatte Flächen werden durch goldfarbene Platten als Spritzschutz ergänzt. Das Küchenfenster geht in den Lichtschacht hinaus. „Erst wollten wir das Fenster zum Schacht schließen, heute stellt es sich als Glücksfall heraus,“ lacht Marie Therese. „Auf die Lichtspiele möchten wir nicht mehr verzichten.“

Ein echtes Designstück und stilistisch wieder ganz anders, ist der alte Gio Ponti Ofen. Der Italiener ist das Aushängeschild unter den Designern und den Ofen hat die Familie zufällig mit der Wohnung mitübernommen. Die einzelnen Fliesen stellen Handwerker bei verschiedenen Arbeiten dar: Beim Rechen, Zimmern …. Ein Schmuckstück für sich!! Übrigens hat Marie Therese in Anlehnung an den großen Designer die Wand im Esszimmer goldfarben bestrichen: Gio Ponti ist bekannt dafür, dass er als Auftragsarbeit eine Wand mit Goldpaneelen besetzt hat.

Stilmix „at its best“ und perfekt wie konsequent ausgeführt. Diese coole Wohnung mit ihren kosmopolitischen Bewohnern zieht sicher immer wieder unzählige Gäste zum Betrachten und Verweilen an  – auch außerhalb der Mailänder Möbelmesse.

Fact rap: Marie Therese Wolf, Milano

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