Crazy Hollmann
Voltaire, der berühmte französische Philosoph des 18. Jahrhunderts, hat hier gelebt, Bryan Adams, Claudia Cardinale und der bereits verstorbene Schauspieler Louis de Funès auch. Georges Pompidou hat sich auf die Insel zurückgezogen, wenn er als französischer Präsident in den 70er Jahren auf Abstand zur großen Politik gehen wollte: Die Rede ist von der Ile Saint-Louis, der kleineren der beiden Binneninseln der Seine im Herzen von Paris und Adresse einer der fünf Refugien der „Crazy Hollmann“ Petra und Robert. Die beiden Hollmanns haben an ihren fünf Sehnsuchtsorten jeweils mindestens ein Objekt gebaut oder umgebaut, um es an Gäste zu vermieten. Und diese Pariser Wohnung ist ein besonderes Schmuckstück – sowohl was Struktur und Komfort angeht, Charakter und Unvergleichbarkeit, Stil und Lage. Hier wohnen wir als Gäste mitten in der faszinierenden französischen Weltstadt, lassen den Trubel vor der Haustüre – eigentlich vor dem kunstvoll verzierten, schmiedeeisernen Tor – und verbringen entspannte und abwechslungsreiche Tage in wunderschönem Ambiente…. comme dieu en vacances…..
12. August 2021
Zwei Schlafzimmer mit großen französischen Doppelbetten und ein weiteres Zimmer mit 1,60 Meter breiter Schlafcouch bieten Platz für bis zu sechs Gästen, zwei Bäder sind mit Dusche und eines davon zusätzlich mit einer Badewanne ausgestattet. Die „Crazy Hollmann“ haben auch dieses Refugium nach höchsten Standards ausgestattet und ihre unverwechselbare Handschrift angebracht. Das Farbkonzept sind die französischen Nationalfarben blau, weiß und rot – dem folgen vorallem die Schlafzimmer. Dazwischen „geschummelt“ hat sich auch ein Rosa wie die Kunst an der Wand, ein cooles Werbebild für Staubsauger von einem französischen Maler.
Mehr Kunst gibt es einen Steinwurf entfernt nach dem Überqueren einer der fünf Brücken der Seine in den Museen wie dem Centre Pompidou und den tausenden Galerien. Wenige Schritte von der Wohnung entfernt finden sich auch die Konzertsäle der Stadt entweder im traditionellen Palais Garnier oder der neuen Opéra de la Bastille, die intime Atmosphäre der Jazzlokale von Manouche bis Free Jazz nicht zu vergessen. Daneben gibt es natürlich auch die Kleinkunst von Paris und die unzähligen Shoppingmöglichkeiten …. Nach einem ausgedehnten Tag ist das pied à terre der Hollmanns genau das Richtige für die Seele: Der kleine, wunderschön ruhige Innenhof lädt zum Kräftetanken ein oder man genießt den Blick auf die Seine vom Sofa aus.
Die Ile Saint-Louis ist die weniger touristisch Erschlossene der beiden Seine-Inseln, hier findet man ruhige Wohnstraßen und den Flair der Pariser Citoyens, der arrivierten Eleganz. Die andere Insel, die Ile de la cité, steht im Zeichen der mächtigen, gotischen Kathedrale Notre Dame, an der immer noch kein Parisbesucher vorbeikommt. Die Lage auf der Binneninsel war für das Ehepaar Hollmann aber vor allem erstmal Herausforderung:
Bei der ersten Besichtigung der Wohnung am Quai d’Anjou hätten sie fast auf dem Absatz kehrt gemacht. „Die Wohnung, das heißt fast das ganze alte Haus, war in einem entsetzlichen Zustand,“ lacht Petra Hollmann heute. „Es war eine Bruchbude, seit Jahrzehnten nicht bewohnt, völlig desolat und das Parkett verrottet. Damals war es wirklich schwer vorstellbar, dass sich aus der Wohnung noch etwas machen ließe – es war verrückt, daran zu denken, das alles herzurichten.“ Verrückt, aber nicht verrückt genug für „Crazy Hollmann“: Robert Hollmann schrieb im Herbst 2015 den Kaufpreis in einem nahegelegenen Café auf eine Serviette und gab sie dem Makler. Die Eigentümerin stimmte zu – aus der Liebe auf den ersten Blick wurde in diesem Moment eine echte Verpflichtung und Leidenschaft, die Petra und Robert Hollmann mit der Wohnung und „ihrem“ Paris eingingen.
Im Frühjahr 2016 fingen sie mit den Umbauten an, Böden wurden herausgerissen und Fenster ausgebaut. Dabei stellten sie mit dem österreichischen Architekten fest, dass unter den Böden alles nass, verfault und das Haus bis zu den Gewölben überschwemmt war. „Wir mussten tatsächlich ¾ des Hauses generalsanieren und nach unten hin abdichten,“ erklärt die energiegeladene Kärntnerin. „Wir haben dieses wunderschöne, alte Haus mitten in Paris dem Verfall entrissen und konnten es nicht nur irgendwie herrichten. Das Haus, das heißt die Wohnung, hat uns in die Pflicht genommen.“ Die wunderschön hohen Räume und die Fenster, die vom Boden bis zur Decke das Licht hineinlassen, haben Hollmanns erhalten bzw. rekonstruiert. Das warme Parkett kam dazu ….. Fast ein Jahr später konnte das Ehepaar die Wohnung als Wohlfühlheimat auf Zeit ihren Gästen anbieten.
Nachdem Petra und Robert Hollmann sowohl auf der Turracher Höhe, in Triest, aber auch in Wien und Sri Lanka Domizile geschaffen haben, hat ihnen die Wohnung in Paris nach eigenen Aussagen alles abverlangt. Aber es hat sich gelohnt: „Es hat etwas von einer Therapie, sich auf diese Stadt einzulassen,“ schmunzelt Petra Hollmann. „Mit dieser Wohnung ist es unser Paris geworden.“
Das Paris der „Crazy Hollmanns“ und damit auch irgendwie unseres …. Comme dieu en vacances….
Fotos: Bettina Futter
Text: Mag. Catherine Teufelberger
fact rap: Petra & Robert Hollmann, Paris