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Bossi Fedrigotti

Wolfgang Amadeus Mozart hat ihn besungen und mit seinem Textdichter Lorenzo da Ponte in einer Arie des „Don Giovanni“  in den Himmel gehoben: „Marzemino“, einen der Rotweine, den die italienische Winzerfamilie der Grafen Bossi Fedrigotti in den Hügeln bei Rovereto in Oberitalien anbaut. Dabei ist die Familie sehr bodenständig geblieben und mit dem Weinbau und der Gegend dort fest verwurzelt. Contessa Marie José, eine der Töchter des Grafen Federico, kümmert sich nach dem Tod ihres Vaters vor fast zwei Jahrzehnten mit um den Weinanbau. Dafür verlässt sie zeitweise ihren Wohnort Mailand und ihre eigene Familie und lebt immer wieder einige Tage auf dem Weingut in einer wunderbaren Wohnung neben dem alten Palazzo, ihrem Elternhaus.

26. April 2018

„Als mein Vater damals verstarb, wollten wir unbedingt das Weingut erhalten,“ erzählt  Marie José, die Freunde „Pupi“ nennen, mit viel Engagement. „Meine Geschwister und ich sind mit Trauben groß geworden. Das Weingut ist unser Kinderzimmer gewesen, die Familie lebt hier seit 600 Jahren.“ Ihre eigene Wohnung, die sie sich eingerichtet hat für die Zeit, wenn sie auf dem Weingut ist, erzählt Geschichten aus der Vergangenheit der Familie. Gräfin Marie José hat sie ausgestattet mit alten Möbelstücken aus dem elterlichen Palazzo. Der alte Sekretär, aber auch die wunderschöne Glasvitrine bilden zentrale Elemente in der Wohnung. Auch hat sie Sofas aus dem Palazzo neu bezogen. Das macht die Wohnung moderner, aber das Mobiliar aus dem Familienbesitz gibt dennoch das Gefühl von Tradition wieder.

Ständiger Begleiter ist Familienhund Frankie, ein Jack Russel Terrier, der alles stets bewacht.

Überwältigend ist natürlich der Blick in den verwunschenen Park, in dem Marie José und ihre Geschwister als Kinder aufgewachsen sind. Die Bäume und Pflanzen sind alle noch Altbestand: „Als Kinder waren wir viel auf den Bäumen. Im Garten stehen heute noch Kirschbäume, die zur Geburt meiner Vorfahren gepflanzt wurden,“ erzählt die Contessa. „Wir hatten hier wirklich eine Kindheit wie im Paradies, obwohl wir sehr bodenständig erzogen wurden.“  Damals wurden die Trauben noch von Hand auf endlose Wäscheleinen in der Obstkammer gehängt …. Alles, um das beste Ergebnis für den Wein zu erzielen.

1961 gelang dem Vater, Conte Federico, der größte Coup: Er kreierte den berühmten Wein „Fojaneghe“, den ersten Bordeaux-Cuvée Italiens, benannt nach dem Weingut. Die Weinberge der Familie erstrecken sich heute auf 40 Hektar oberhalb von Rovereto in Oberitalien im Trentiner Etschtal, und die Weine der Grafen Bossi Fedrigotti werden in die ganze Welt versandt. Und auch scheint die Leidenschaft, Weine anzubauen, zu kreieren und zu vermarkten, weiterzugehen: Der jüngste der drei Kinder der Contessa Marie José, Filippo, lebt zwar noch in Miami. Er lebt und arbeitet dort zur Zeit; aber vielleicht wird er auch einer der Nachfolger der Familie sein, der die Weinbau-Geschichte der Grafen Bossi Fedrigotti weiterschreibt.

Fact rap: Aziende Agricola Conti Bossi Fedrigotti, Rovereto/Oberitalien

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