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Roswitha Holly

Ein raumhoher Spiegel, eine Blättertapete als Blickfang farblich abgestimmt zu der anschließenden Wand und passendem Teppichläufer; davor eine Designerlampe, ein barocker Konsolentisch rechts und immer wieder Kunstobjekte: So wird man schon im Eingang zu Roswitha Hollys Zuhause begrüßt und dieser Mix aus Zeitepochen, Farbe und Muster ist typisch für den Einrichtungsstil der Wienerin. Roswitha Holly von Holly Interiors ist nicht nur Inneneinrichterin, sondern vor allem auch Kunsthistorikerin mit einer Liebe zu Antiquitäten und zum Jugendstil. Die Mischung aus Alt und Neu lebt sie in ihrem geschmackvoll eingerichteten Zuhause in Wien Sievering aus und verbindet Kunst mit ausgewählten Designklassikern, Fotografie mit Lieblingsstücken des Mailänder Malers und Designers Piero Fornasetti, Licht und Spiegel. Die Atmosphäre in den Räumen und ein gemeinsamer Nenner bei der Kombination unterschiedlicher Stile und Farben ist ihr dabei wichtig. Ihre Expertise und ihre 15 Jahre Berufserfahrung im Auktionshaus „Im Kinsky“ in Wien haben sie als Expertin der TV Sendung „Bares für Rares“ wie auch zur gerichtlich vereidigten Sachverständigen qualifiziert. Willkommen in der fabelhaften Welt von Roswitha Holly von Holly Interiors!

06. Juni 2023

Eigentlich hat Roswitha Holly Kunstgeschichte studiert und in dieser Zeit nicht nur ihre Liebe zur Kunst entdeckt, sondern auch für die Objekte des Mailänder Malers und Designers Piero Fornasetti. Erst waren es seine Tapeten, die es ihr angetan haben, dann die verschiedenen Kunstobjekte. Über 11.000 davon hat der 1988 verstorbene Künstler produziert; von dem für die figurative Malerei bekannten Künstler hat sie eine Kommode aufgestellt; auch eine seiner Tapeten ziert eine Wand in ihrem Zuhause.

Roswitha Holly, ihr Mann, ihre zwei Söhne und eine Katze leben seit 2020 in einer Sieveringer Gründerzeitvilla, in der zwei Wohnungen zum Verkauf standen. Der Stadtteil des 19. Wiener Gemeindebezirks Döbling hatte es ihr schon immer angetan. „Wir haben schnell entschlossen beide Wohnungen gekauft und sie zu einer Maisonette umfunktioniert,“ erinnert sie sich. Nachdem eine Wohnung im ersten Obergeschoß und die Zweite mit einem 300 Quadratmeter großen Garten im Erdgeschoß zusammengeführt waren, hatte die Familie genügend Platz zum Arbeiten und zum Leben. „Von jedem meiner Fenster habe ich einen Blick auf Bäume und Büsche;“ auch Straßenlärm hören Hollys keinen.

Die Expertin für Inneneinrichtung und Kunst hat ihr Büro im Erdgeschoß und nutzt es zum Teil wie einen Showroom: Die Stehlampe des finnischen Designers Sarpaneva verkauft die Expertin auch an ihre KundInnen; der „Flokati-Hocker“ in ihrem Büro ist eines ihrer Lieblingsstücke und stammt aus den 60er Jahren: „Er stand im Schlafzimmer meiner Großeltern mütterlicherseits. Aufgrund seiner drei Beine und seiner kleinen Sitzfläche ist er eigentlich ein sehr unpraktisches Möbel, aber ich mag den Kontrast von glattem, kühlen Messing und weichem Flokatistoff.“ Holly verkauft nicht nur Vintage Wohnaccessoires, sie ist auch die österreichische Vertriebspartnerin des französischen Designlabels MaisonDada.

Besonders angetan hat uns die Lampe von Vanory, die Roswitha Holly in ihren Räumen aufgestellt hat. Sie vermittelt das junge Designlabel aus Deutschland seit 2017 und ist selber begeistert von den Tisch-, Steh- oder Pendelleuchten, die jede mögliche Stimmung widerspiegeln können. Durch ein dünnes Netz im mundgeblasenen Glaskubus können die unterschiedlichsten Lichtstimmungen geschaffen werden.

Durch den Mix aus Alt und Neu findet sich auch in ihren Wohnräumen eine sorgfältig zusammengestellte Kollektion von Designklassikern wie der Eames Stuhl kombiniert mit Kunst. Besonders fällt ins Auge das großflächige Bild der Salzburger Fotografin Margret Weber-Unger, die dieses Kunstwerk als Studentin in Wien gefertigt hat. Roswitha Holly und ihr Mann waren so begeistert, dass sie es gemeinsam als ihr erstes Kunstwerk für die eigenen vier Wände gekauft haben. Auch der Salzburger Künstler Jakob Gasteiger ist mit einem monochromen, großflächig gelben Bild mit reliefartigen Strukturen in Hollys Sammlung vertreten. „Ich würde meinen Einrichtungsstil am ehesten als eklektisch beschreiben. Ich kombiniere gerne Dinge miteinander, die per se vielleicht nicht zusammenpassen, das Gesamtbild aber doch stimmig ist.“

Passend zum Einrichtungsstil haben wir den Tisch aus einem Mustermix an Farben und Formen gedeckt: alles Stücke aus der Geschirrkollektion von Hollys Lieblingskünstler Piero Fornasetti. Bei der Tischdekoration, aber mehr noch beim Einrichten basiert für Roswitha Holly eine gelungene Kombination unterschiedlicher Stile und Farben auf zumindest einer Gemeinsamkeit: Der gemeinsame Nenner kann dieselbe oder eine ähnliche Farbe oder Form oder dasselbe Material sein. Auf unserem Tisch sind es die Farben Gold und Grün der Teller, Weiß und Rot.

„Fornasetti entspricht mir zu 100 Prozent, da auch er in seiner Arbeit stets Wert darauf legte, Alt und Neu zu kombinieren,“ erklärt die Geschäftsfrau. Uns hat das Konzept uneingeschränkt überzeugt.

Fotos: Bettina Futter

Text: Mag. Catherine Teufelberger

 

Fact rap:
Mag. Roswitha Holly
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