Stefanie Schulz-Wulkow
Es gibt ihn in den leuchtendsten Farben und in sich unterschiedlich gemustert; auf jeden, der ein Faible für Materialien und Stoffe hat, übt er eine ganz besonders faszinierende Anziehungskraft aus: Der Sari, ein 5-6 Meter langes Tuch aus Seide oder Baumwolle, kommt aus Indien, Sri Lanka oder anderen Ländern der fernöstlichen Kultur und auch Stefanie Schulz-Wulkow hat er inspiriert. Die Pharmazeutin aus Linz kauft die Stoffe eigens auf ihren Reisen ein und kreiert mit ihnen die schönsten Dirndl: Der Sari-Stoff aus Baumwolle dient dabei als weitschwingender Rock und Stefanie kombiniert ihn mit dazu passenden Oberteilen. Die sind dann aus Leinen und die Schürzen aus Seide. Heraus kommt ein farbenfroher, wunderschöner Materialmix, von dem jedes Stück ein Unikat ist. Die Kleidungsstücke werden in aufwendiger Handarbeit von einer professionellen Dirndlschneiderin in Oberösterreich genäht. So entstand letztes Jahr Stefanies Label „SareeDirndl“ – Farb-, Material- und Kulturkombinationen zum Niederknien!
18. Oktober 2017
Die Leidenschaft für Saris hat Stefanie Schulz-Wulkow während ihrer Master-Ausbildung im Bereich Ayurvedamedizin entdeckt. Die studierte Pharmazeutin setzt sich als Ergänzung zur Schulmedizin im Rahmen eines in sich abgeschlossenen Lehrgangs mit der traditionellen indischen Heilkunst auseinander. Dafür hat sie einige Praktika in Indien absolviert und war von der Farbenpracht und der ungeheuren Vielfalt der Stoffe dort begeistert. „Die Stoffe und Materialien sind sehr ästhetisch und mit den Saris kann ich meine Kreativität ausleben“, lacht die energiegeladene Mutter dreier Kinder.
All das ist sehr stimmig: Auf ihrer Terrasse stehen Liegen aus Sri Lanka und über den Sommer sorgen Feigen- und Olivenbäume für natürlichen Schatten. Auch beim Blick in die Penthouse-Wohnung wird die Leidenschaft für fernöstliche Kulturen sichtbar. Stefanie kombiniert ihre Mitbringsel aus fernen Ländern mit traditionellen Möbeln und bunten Stoffen. Selbst die Vorhänge sind aus Saris genäht.
Das Spannungsfeld, dem sich die gebürtige Salzburgerin aussetzt, zwischen Klinikapothekerin und Farbe, Kreation und Andersartigkeit, treibt sie an und inspiriert sie. Zuerst brachte Stefanie Schulz-Wulkow die bunten Stoffe ausschließlich zu Dekorationszwecken nach Österreich.
In ihrem Linzer Zuhause dekoriert sie mit viel Geschmack die Tische mit Saris und kombiniert dazu Schalen aus Marokko und eine Karaffe aus dem Oman.
Die Saris haben es auch in den zweiten Wohnsitz der Familie, einer ehrwürdigen, wunderschönen Burg im Innviertel in Oberösterreich, geschafft. Die Burg mit Kapelle ist knapp 1000 Jahre alt und mittlerweile im Besitz ihres Mannes.
„Ich habe meine Dirndl immer schon selbst zusammengestellt und hatte eines Tages die Idee, einen meiner vielen Saris als Rock zu verwenden.“ Gesagt, getan. Dann hatte eine Freundin Geburtstag und Stefanie hat ein Dirndl als Geschenk kreiert … und schon entstand ihr Label „SareeDirndl“. „Das Feedback war so positiv, dass ich mich an dieses Projekt gewagt habe. Und jetzt fliege ich schon wieder Ende Oktober nach Sri Lanka und kaufe Stoffe“, schwärmt sie.
Ihr Arbeitszimmer dort hat Stefanie in Orange gestrichen und dazu passende Kissen drapiert. Die Farbkombination ist frisch und pfiffig; und überall bilden auch hier bunte Stoffe und Kissen Farbtupfer.
Zu Dekorationszwecken hat Stefanie Schulz-Wulkow ihre wunderschönen SareeDirndl ausgestellt, auch vor der alten Burgkapelle.
Für Trachtenexperten liegt die Kombination Sari-Stoff als Dirndl fast auf der Hand: Sowohl der Sari als auch das Dirndl sind traditionelle Kleidungsstücke, die in ihren jeweiligen Kulturen im Alltag wie auch zu besonderen Anlässen gleichermaßen und mit Bluse kombiniert getragen werden können. So kreativ und geschmackvoll wie Stefanie diese Kombination fertigt, das ist allerdings einzigartig und verbindet beide Kulturen auf die schönste Weise….. farbenfroh und stilsicher.
Auch einen indischen „Urli“ hat die sympathische junge Frau auf ihren Reisen erworben. Die Messingschale steht in ihrem Atelier in der Linzer Innenstadt. Die Inder verwenden sie ebenfalls zur Dekoration, häufig in Kombination mit Kerzen.
Fact rap:
Stefanie Schulz-Wulkow, Atelier: Spittelwiese , 4020 Linz, www.sareedirndl.com